„Wer braucht schon Zähne – Korsika Teil 2“

„Wer braucht schon Zähne – Korsika Teil 2“

Nach dem Kaffee erschien die Welt bereits in einem anderen Licht: Das Bett war kaputt, die Kinder quengelten, und der Kaffee war mittlerweile kalt. Hurra, wir sind im Urlaub.

Aber egal, der Strand vor unserer Tür, das Meer in Reichweite. Das Frühstück vergessen – ab ins Wasser!

Genau das taten wir dann auch: Wir probierten unsere neue Strandmuschel aus, lagen am Strand, faulenzten in der Sonne und schliefen einfach den Tag über…. Es hätte so sein können, wenn da nicht die Kinder gewesen wären 🙂

Also ein neuer Versuch: Die neue Strandmuschel aufstellen, Mara in ihren Schwimmring setzen, der bereits am heimischen Baggersee ausgiebig getestet wurde, und ab ins Wasser.

Leute, ich sage euch, einen Tag am Strand verbringen und schlafen ist langweilig im Vergleich dazu, Zeit mit den Kindern im Wasser und am Strand zu verbringen. Das eine macht dich zwar fit, aber das andere mit den Kindern ist reine Lebensfreude und absoluter Spaß!

Aus dem Wasser raus, Papa im Sand, ein Loch graben, Papa im Sand vergraben, Peeling für Papas Rücken mit Sand und darauf herumrutschen – wer abends mehr erschöpft war, ist schwer zu sagen.

Nach einem wirklich wunderschönen Tag am Strand und teilweise auch auf dem Campingplatz, wo wir zwei großartige Menschen namens Thomas und Ises kennenlernen durften, brach die Nacht herein.

Da wir kein zusätzliches Bett hatten, beschlossen wir, alle vier im Heck zu schlafen (und das machen wir immer noch), und gingen schlafen.

In der Nacht wachte Mara mit fast 40 Grad Fieber auf. Ein Zäpfchen half, und wir hofften auf Besserung am nächsten Tag.

Leider wurde es nicht wirklich besser; das Fieber ging zwar durch die Zäpfchen runter, stieg aber bald wieder an. Alles deutete auf neue Zähne hin, bei denen sie normalerweise nur drei Tage Fieber hat.

Am 4. Tag reifte In unseren Köpfen der Gedanke, den Urlaub abzubrechen und nach Deutschland zurückzukehren, da die Bewertungen bei Google die korsischen Kinderärzte eher nicht empfahlen. Wir fragten auch im Korsika-Forum (www.korsika-forum.info) nach Empfehlungen für einen Arzt, und wir wurden schnell fündig. Ein Forumsmitglied, das selbst Arzt war, bot sogar an, dass wir ihn anrufen könnten, und gab uns einige Tipps.

An dieser Stelle nochmals vielen Dank für eure Hilfe – wirklich ein tolles Forum!

Am fünften Tag ging Maras Fieber schließlich zurück, und wir brauchten keinen Arzt mehr. Die Gedanken an die Heimreise wurden verworfen, und der Urlaub konnte beginnen.

Während Maras Fieberzeit verbrachten wir die meiste Zeit ausschließlich auf dem Campingplatz, da mit Mara natürlich nichts anzufangen war.

Ich hatte zuvor von Thomas und Ises gesprochen – so tolle Campingnachbarn findet man nicht alle Tage! Sie versorgten uns morgens mit frischen Leckereien vom Bäcker, grillten mit uns und standen immer für uns bereit.

Unsere Nerven waren ziemlich strapaziert: eine kranke Mara, eine quengelige Lynn, und jedes Kind wollte ständig Aufmerksamkeit. Und natürlich sorgten wir uns die ganze Zeit um Mara, die erst 15 Monate alt war, aber schon so lange hohes Fieber hatte, weit weg von zu Hause, nur das Nötigste dabei, unfähig, die Landessprache zu sprechen, und ohne Plan, wie es weitergehen sollte.

Aber wir wären nicht wir, wenn wir das nicht gemeistert hätten 🙂

Glücklicherweise kamen einige Tage später Freunde von Thomas und Ises aus Deutschland, die mir Schlossschrauben und ein Bohrerset mitbrachten, damit mein Bett repariert werden konnte 🙂

Maras Fieber war vorbei, das Bett intakt, tolle Leute kennengelernt – so schlecht war es doch nicht.

Aber jetzt, nach fast anderthalb Wochen, zog es uns weiter. Eigentlich wollten wir früher weiterreisen, aber mit einem kranken Kind war das einfach nicht möglich.

Eine kurze Geschichte über Bella, unsere Hündin: Auf dem Campingplatz liefen viele Hunde herum, einige sogar frei. Daher ließen wir Bella meistens frei herumlaufen. Allerdings wunderten wir uns, dass sie immer dicker wurde.

Eines Morgens, als Kathi gerade am Geschirrspülen war, sagte ein Kind zu seiner Mutter: „Mama, schau mal, da ist wieder der Hund von gestern Abend.“

Kathi fragte nach und erfuhr, dass Bella offenbar Ausflüge über den gesamten Platz unternahm, denn diese Familie campierte am anderen Ende des Platzes. Kathi hatte bereits vermutet, dass Bella sich anderswo verköstigte, da sie immer dicker wurde, und erhielt die Bestätigung, dass sie auch bei dieser Familie ein ordentliches Stück Baguette abbekommen hatte.

Danach war alles klar: Bella streunte herum, bekam morgens bei uns ihr Futter und bediente sich den Rest des Tages bei anderen Campern.

Vor unserer Abreise konnte man ihre Rippen fühlen, jetzt sieht man eine gerade Linie 😀

Ende Teil 2
Im nächsten Teil: Von der Ostküste zur Westküste.

Bilder unserer Reise findet ihr auf Instagram unter:
https://www.instagram.com/badenwomo/